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Frankfurt School of Finance & Management


2010-2019 | Germany | Facility.

Frankfurt School of Finance & Management

DIE IDEE DES ‘VERTIKALEN CAMPUS‘ Wir sind der Auffassung, dass zwischen dem künftigen Campus der Frankfurt School of Finance and Manage- ment und dem Standort an der Adickesalle ein Dialog zu entfachen ist. Wir erachten es als wichtig, das Ande- ken an das institutionelle Gebäude der ehemaligen Oberfinanzdirektion, das über 50 Jahre an dem Standort bestand, für die Stadt Frankfurt zu bewahren. Auch wenn die Frankfurt School of Finance and Mangement eine neue Philosophie und eine weiterreichende Aufgabenstellung hat, suchten wir nach jenen Anhaltspunkten, die der neue Campus und das ehemalige Gebäude der Oberfinanzdirektion gemein haben.

Wir glauben, dass das imposante Erscheinungsbild der südlichen Hauptfassade entlang der Addickesalle mit einer Länge von 120 m und einer Höhe von 40 m zu bewahren ist. Diese Fassade ist beeindruckend und hin- terlässt beim Betrachter von der gegenüberliegenden Straßenseite einen langewährenden und nachhaltigen Eindruck.

Zunächst untersuchten wir, welche die für die Aufgabenstellung effizienteste und funktionalste Form eines Campus sei. Dabei betrachteten wir die unterschiedlichsten Lösungsansätze. Beispielsweise haben wir das Raumprogram in einzelne zusammengehörige Teile und Volumina zerlegt und und in aneinander gefügte Baukörper untergebracht.

Schnell begriffen wir, dass aufgrund der örtlichen Gegebenheiten, dem vorhandenen Grundstückszuschnitt, dem gewünschten Raumprogramm mit ca. 30.000 m2 sowie den städtebaulichen Maßgaben der Lösungsan- satz nicht in einem gewöhnlichen horizontalen Universitätscampus liegen kann und diese Anordnungen nicht funktionieren kann.

Uns wurde mehr und mehr klar, dass die Lösung der Aufgabe in der Umsetzung des Raumprograms und eines funktionierenden Universitätscampus in einem einheitlichen kompakten Gebäudes, dass alle diese Aufgaben erfüllt, liegen muss.

So decken sich die beiden Prämissen des Entwurfsgedankens. Einerseits funktioniert der Ansatz, die 120 m lange Fassade zu erhalten, sehr gut mit der Idee eines einheitlichen und kompakten Gebäudes und einer vertikale Entwicklung des Campus. So errreichten wir zwei Ziele, das Erscheinungsbild und die Komposition der ursprünglichen Fassade im Sinne einer Hommage zu erhalten, sowie die neue Philosophie der Frankfurt School of Finance and Management in einem einheitlichen und kompakten Gebäude umzusetzen.

Dank dieser Entscheidung lässt sich die städtebauliche Integration des Gebäudes ohne Weiteres umsetzen.

Obwohl der Baukörper von aussen relativ schlicht und klar ist, sahen wir die Gelegenheit Dank des komplexen und vielschichtigen Raumprogramms das Gebäude im Inneren reichhaltig und komplex zu gestalten, in dem Zwischenräume, Licht, die Erschließung und Orientierung die Hauptrolle spielen. So Dank großer lichtdur- chfluteter Innenhöfe, innenliegender Korridore, Geschosse mit doppelter Höhe und Galerien konnten wir eine eigene Welt, ein Mikroklima im Inneren erschaffen. So war das Konzept des ‘Vertikalen Campus‘ geboren, in dem die Organisation der unterschiedlichen Geschosse nicht nur ein einfaches Ordnungs- und Aufteilungs- prinzip des Raumprogramms darstellt, sondern in dem die dritte Dimension beginnt, die wichtigste Rolle zu spielen.

STÄDTEBAU Aufgrund unserer städtebaulichen Analyse und den stadthistorischen Gegebenheiten halten wir es für gebo- ten, die aus den 50 und 60 Jahre stammenden städtebaulichen Rahmenbedingungen der Adickesallee mit einer quasi öffentlichen, breit angelegten straßenbegleitenden Grünfläche und der Aneinanderreihung von großen Solitärbauten aufzugreifen, diese als Grundlage in die Planung zu übernehmen und in Ihrem Charakter weiterzuentwickeln.

Durch die Entscheidung das Erscheinungsbild der Fassade des ehemaligen Gebäudes der Oberfinanzdire- ktion sowohl in ihrer Dimension als auch ihrer Struktur mit dem vorgelagerten Präsidialbau zu erhalten, ist die logische Konsequenz, um eine einheitliche städtebauliche Figur für den gesamten Hochschulcampus, der neben dem Campusgebäude der Frankfurt School of Finance and Management - Campus I auch aus den weiter geplanten Gebäuden – des Campus II besteht, zu erhalten, die Fassadenflucht und die Gebäudehöhe des Campusgebäudes aufzunehmen und durch einen großen von Osten bis Westen durchgängigen Park zu verbinden.

Durch den Rücksprung der Fassadenflucht des zehngeschossigen Campusgebäudes in Verbindung mit der gleichhohen, in einer Flucht stehenden Fassade des Hotels/Borardinghouses öffnet sich dieser Bereich zur Adickesallee und markiert durch diese städtebauliche Geste nicht nur den Haupteingang des Campusge- bäudes, sondern des gesamten Hochschulcampus. Die Eingänge aller zum Hochschulcampus gehörenden Gebäude orientieren sich an diesen Ort, so dass hier nicht nur eine funktionale direkte Verbindung zwischen den Campusgebäuden und auch dem nördlich gelegenen Sportplatz, sondern auch ein zentraler lebendiger Campusplatz entsteht, über den die Gebäude untereinander auf kurzen Wege verbunden ist.

VERKEHRLICHE ERSCHLIEßUNG Die verkehrliche Erschließung des Campus erfolgt von der Adickesallee über eine Stichstraße im Osten. Von dieser werden sowohl der Osteingang unter dem Übergang zum Präsidialbau, die Tiefgarage mit Einfahrt im Nordosten des Campusgebäudes, über die auch die Anlieferung für das Campusgebäude erfolgt, als auch eine parallel zur Adickesallee verlaufende Parkstraße mit einseitig angelegten Stellplätzen unter Bäu- men sowie einer Haltebucht für Taxis und Busse erschlossen. Der Eingangsbereich zum Campusgebäude wird an dieser Parallelstraße durch das Tankstellendach der ehemaligen Oberfinanzdirektion, das an diese Stelle transloziert wird, markiert. Das Hotel/Boardinghouse, die Büroflächen, die Studentenwohnungen sowie der Kindergarten werden am Ende dieser Parkstraße durch eine Stichstraße erschlossen.

HAUPTEINGANG Durch die Lage des Haupteingangs im Westen des Campusgebäudes wird der Schwerpunkt des gesamten Hochschulcampus, der neben dem Campusgebäude auch die Gebäude des Campus II umfasst, im Zentrum des Geschehens betont. Soll heißen, dass wir den Haupteingang an einen zentralen Ort des gesamten Cam- pus-Ensembles legen, um die Verbindung und die Bezüge mit den weiteren geplanten Campus-Gebäuden zu verstärken. Zudem halten wir den Westen wegen des Grundstückszuschnittes, der im Westen eine geringere Distanz zur Straße aufweist, und der dort vorhandenen, wertvollen und erhaltenswerten Baumstrukturen für den besten Ort für den Haupt- und Besuchereingang. Über die zentrale Eingangshalle und das sich ans- chließende, über alle Geschosse reichen Atriumhalle werden alle im Raumprogram geforderten Bereiche mit Leichtigkeit quasi von selbst erschlossen. Innere Erschließung Campusgebäude.

OSTEINGANG Der andere Eingang, den man natürlich nicht als Nebeneingang missverstehen darf, ergänzt die Erschließung des Campusgebäudes. Er ist in Richtung Eckenheimer Straße gerichtet, von wo eine Vielzahl der Mitarbeiter, Studenten und Professoren täglich aus dem Stadtzentrum kommen. Er bildet zudem den idealen Eingang für abendliche Veranstaltungen und Feierlichkeiten, insbesondere für Konferenzen, Vorträge und Empfänge, die im vorgelagerten “Präsidialbau” stattfinden.

FREIRAUMKONZEPT Den gesamte Hochschulcampus der Frankfurt School of Finance and Management - Campusgebäude und Hotel/Boardinghouse mit Restaurant, Gebäuden für ergänzende Dienstleistungen/Büroflächen, Studenten- wohnungen sowie Kindergarten verbindet ein durchgängiger aber vielschichtiger Campus-Park entlang der Adickesallee und bildet so zusammen mit den Campusgebäuden eine in sich schlüssige und von aussen deut- liche erkennbare Einheit. Dieser Campus-Park gliedert sich entsprechend den in den angrenzenden Gebäu- den liegenden Nutzungsbereichen in drei Freiraumbereiche.

ESPLANADE Die Esplanade - der vorgelagerte repräsentative Park im Osten, englischer Rasen mit See, in dem sich der Präsidialbau spiegelt, vorne an der Zufahrt von der Adickesalle im Osten das Emblem der Frankfurt School of Finance and Management in Stein gemeißelt - Dieser repräsentative Garten ist kein Aufenthaltsbereich, er ist vielmehr das Aushängeschild und der ‘erste Eindruck’ der Frankfurt School of Finance and Management.

CAMPUS- PARK Der Campus-Park- typischer Studentencampus mit Sitzstufen in der Mitte, mit Bereichen sich im Gras aus- zustrecken, Übergangszonen von offenen Rasenflächen zu Baumgruppen, mit direkter Anbindung über Te- rrassen an die Cafeteria und die Mensa, vorgelagert - entlang der Adickesalles - eine begrünte Böschung als Schall- und Sichtschutz gegen Verkehrslärm und das Getose auf der Adickesalle. Hier ist es für uns wichtig durch eine vorgelagerte begrünte Düne und den daran anschließenden langezogen, leicht abfallenden Park für das akademische und studentische Leben im Grünen in den Freistunden und Pausen eine von der stark verkehrsbelasteten Adickesallee abgewandte Oase der Ruhe und Geborgenheit zu schaffen und den Gästen der Caferteria und der Mensa sowie auf den hierzugehörigen Terrassen eine behagliche und entspannende Atmosphäre zu schaffen.

STÄDTISCHER CAMPUS-PLATZ Der Städtischer Campus-Platz zwischen Campusgebäude, Hotel, studentischem Wohnen und Kindergarten - ein Platz, wo der wertvolle Baumbestand voll zur Geltung kommt, ein Platz kurz bevor man das Gebäude betritt, mit Bänken, ein Raum, ein bisschen verwildert, verwunschen mit Schatten im Sommer, mit Aussengas- tronomiebereich für das Restaurant.

ATRIUM Das lichtdurchflutete Atrium übernimmt alle vertikalen Erschließungsfunktionen und dient so der besseren Orientierung im Gebäude. In Ihm führen Rolltreppen von Geschoss zu Geschoss. Der Nutzer erfährt so die einzelnen Bereiche und erhält einen Überblick über die einzelnen Funktionsbereiche. Drei Erschließungskerne einer im Westen, in der Mitte und im Osten - mit Aufzügen und Treppenhäusern erschließen die Oberges- chosse.

AGORA Im vierten Obergeschoss, im Herzen des Gebäudes über den Vorlesungs- und Seminarräumen und am Sch- nittpunkt zwischen den Bereichen der Professoren und den Mitarbeitern befindet sich die ‚Agora‘, die große Lounge, der Ort um sich zu treffen, Kontakte zu knüpfen, Besprechungen abzuhalten, ein Treffpunkt mit un- terschiedlichen Bereichen für Studenten, Professoren, Mitarbeiter und Gäste, umgeben von Natur und na- türlichem Licht, diffuses Nordlicht durch die Atelierverglasung im Norden, direktes Licht mit Schatten über die Oberlichter des großen Atriums und des große Fassadenfensters auf der Südfassade, das Licht bis tief in das Innere des Gebäudes wirft. Ein Ort um sich zu unterhalten, auszuspannen, einen Cafe zu trinken und die Gedanken schweifen zu lassen. Eine Plattform für weitreichenden Gedankenaustausch mit Aussichten auf den Norden der Stadt mit den nahgelegenen Sportplätzen.

NACHHALTIGKEIT Durch das gute A/V Verhältnis entstand der Wettbewerbsgedanke ein CO2 neutrales Heiz-Kühlkonzept für den vertikalen Champus zu Konzipieren und damit ein zukunftweisendes Zeichen für Nachhalti- gkeit im Sinne der deutschen Energiewende zu setzen. Dieses Ziel wird im wesentlichen durch folgende Maßnahmen erreicht:

-  Kompaktes Volumen mit „grüner Klima-Lunge“

-  Offene Speichermassen

-  CO2 minimierte Wärme- und Kälteerzeugung

-  Einbindung des Grundwassers

-  Fotovoltaikelemente zur Stromerzeugung

-  Natürliche Belüftung und dadurch minimierter Strombedarf

-  Mechanische Be- und Entlüftung mit Wärmerückgewinnung

-  Einsatz von Quellüftung

-  Natürliche Nachtauskühlung



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